Das Solitude-Rennen – Erinnerungen an glorreiche Zeiten

Wenn das Wort „Solitude“ fällt, bekommen viele Menschen noch heute glänzende Augen. Allerdings normalerweise nicht beim Gedanken an das Schloss in Stuttgart, sondern in der Erinnerung an die legendäre Rundstrecke, auf der von Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre Motorradrennen stattfanden, zu denen Hunderttausende von Zuschauern strömten, und bei denen regelmäßig Volksfeststimmung herrschte. Wir, eine Gruppe von Motorsportenthusiasten, haben uns ganz der Begeisterung für dieses historische Rennen und seiner Revivals verschrieben.

Was ist das Soltiude-Rennen?

Das Solitude-Rennen wurde im Jahr 1904 zum zweiten Mal ausgetragen – damals eigentlich eher eine Mischung aus Motorrad- und Fahrradrennen, da die Strecke zwischen Westbahnhof und Bismarck-Eiche so steil war, dass die Teilnehmer bei ihren Fahrrädern mit Hilfsmotor kräftig mittreten mussten, um dieses Teilstück zu bezwingen. Schnell wurden die Rennen zu Zuschauermagneten, und vor allem nach dem ersten Weltkrieg gewann das Rennen rasch an Popularität. Auch nach dem zweiten Weltkrieg erholten sich die Besucherzahlen rasch wieder. Zum Höhepunkt 1954 wurden 435.000 Zuschauer gezählt, bis die Rennen 1965 aus Sicherheitsgründenden beendet wurden.

Die Rallye Solitude

Ab den 1950er Jahren gab es neben der traditionellen Motorsportveranstaltung in Stuttgart auch eine Automobil-Rallye. Dies ermöglichte es, neben den Rennfahrzeugen, die auf der Rennstrecke hauptsächlich vertreten waren, auch Touren- und Sportfahrzeuge aufzunehmen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Rallye, die zunächst nur regional gedacht war, zu einer der angesehensten Rallyes in Europa, die schnell Kultstatus gewann. Schließlich trug sie sogar den Titel „Deutschland-Rallye“ und zählte mit zur Europameisterschaft. Teil der Rallye waren immer auch Sonderprüfungen auf dem Solitudering.

Das Solitude-Revival

Um den Geist des legendären Rennens zu erhalten, gibt es seit einiger Zeit jährlich ein Revival-Rennen auf dem Hockenheimring, das den alten Namen Solitude trägt. Oft sieht man dabei neben den glorreichen Rennmaschinen auch die Fahrer der vergangenen Zeiten. So können Motorsportfreunde, die in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Rennen am Originalschauplatz verfolgen konnten, noch einmal in das Spektakel der Vergangenheit eintauchen. Aber auch neue Fans der alten Fahrzeuge kommen natürlich voll auf ihre Kosten. Vielleicht liegt auch ein Hauch Wehmut in der Luft, wenn man daran zurückdenkt, wie ehrlich und rauh die damaligen Rennen verliefen – kein Vergleich zu der glattgebügelten heutigen Realität der Autorennen mit dem Gipfel – oder Tiefpunkt – Formel Eins.

Unser Service

Natürlich reicht es uns nicht, nur als Zuschauer den neuen Solitude-Rennen beizuwohnen – wir wollten tatkräftig mithelfen, den Geist und Esprit der vergangenen Zeiten zu erhalten. In unserer Werkstatt bauen wir daher so weit wie möglich aus Originalteilen, wenn nötig natürlich ergänzt durch Neuanfertigungen – die alten Rennwagen nach, die in Form und Design in einer ganz anderen Liga spielen als moderne (Renn)Autos. Auch die alten Lackierungen können wir nahezu originalgetreu nachempfinden, durch das Studieren historischer Quellen entspricht die Zusammensetzung unserer Farben fast vollständig den historischen Vorbildern.